Olga Zinoviev: Aufruf an das Nobelpreiskomitée

Olga Zinoviev. RIA Novosty, 2014

Aufruf an das Nobelpreiskomitée dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama den Friedensnobelpreis zu entziehen

Als Bürgerin eines freien Staates sehe ich, Olga Zinoviev, es als meine moralische Pflicht, nicht mehr länger zu schweigen angesichts der Eskalation der antirussischen Propaganda, welche durch den Präsidenten Obama betrieben wird. Ich war wie alle Welt Zeugin der Zwangsdemokratisierung von Jugoslawien, Syrien, Lybien, Afghanistan und der Ukraine. Es ist nicht mehr tolerierbar, dass der Präsident der USA seine Hetzkampagne fortsetzt, um unter dem Vorwand einer „friedlichen“ Lösung der Lage in der Ukraine dort Brudermord und Bürgerkrieg anzustacheln. Wenn „friedliche“ Lösung bedeutet, dass mit Dum-Dum-Geschossen auf Zivilbevölkerung gefeuert, ganze Städte aus der Luft bombardiert, Krankentransporte exterminiert werden? Wie sieht denn dann eine „kriegerische“ Lösung aus…?! 

Der Präsident scheint die Geschichte seines eigenen Landes offensichtlich schlecht zu kennen, wenn er sich nicht mehr der Ursachen des Sezessionskriegs entsinnt, wenn er nicht weiß, was der Ku-Klux-Klan war, nicht zwischen der echten Freiheit und ihrem Abbild in New York unterscheiden kann. Wenn er, umringt von halbgebildeten Beratern, die Iran oder Weißrussland auf der Karte allem Anschein nach nicht zu lokalisieren wüssten, seine anklagenden antirussischen Reden von der West Point Kanzel schwingt, denkt er denn da nicht an die zahllosen Opfer in der Zivilbevölkerung der Ukraine? Warum schreit er denn nicht vor Empörung auf, wenn hilflose Menschen bei lebendigem Leibe in Odessa verbrannt werden, so ganz auf die faschistische Manier? Warum werden denn die planmäßigen Massaker, die Sie in jedem Lexikon unter „Genozid“ nachschlagen können, von vier Söldnerunternehmen ausgeführt, in denen man Angloamerikanisch spricht?

Sind die grauenvollen Bilder der Morde nicht eloquent genug? Immerhin haben die Vereinigten Staaten satte 5 Milliarden Dollar in diese Zwangsindoktrinierung der Demokratie gesteckt.

Niemand anderer als der Friedensnobelpreisträger Herr Obama ist Herz und Motor dieser Politik von Kriegsentfachung und Aufhetzung, einer hemmungslosen Politik, die eine Gefahr für den Frieden in der ganzen Welt darstellt.           

Sehr geehrte Damen und Herren des Nobelpreis-Komitées, haben Sie denn keine Angst vor einer entsetzlichen Wiederholung dessen, was das 20. Jahrhundert tief gezeichnet hat, was in den Nürnberger Prozessen als „Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verurteilt wurde? Wo ist der Humanismus, wo sind die lichten Ideale, die den Friedensnobelpreis ins Leben gerufen haben? Werden Sie etwa auch weiterhin wort- und tatenlos dem entfesselten Terror des „Pazifisten“ aus Übersee zusehen? 

Ich appelliere an Sie, dem Präsidenten und Bürger der USA Barack Obama den Friedensnobelpreis zu entziehen und ihn am Internationalen Gerichtshof in Den Haag für Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen sowie für Aufrufe zur Gewalt und zu Handlungen, die unmittelbar zur Eskalierung von Kriegsgewalt gegen die Zivilbevölkerungen von Jugoslawien, Syrien, Lybien, Afghanistan und der Ukraine geführt haben. Herr Obama hat, indem er das humanistische Prinzip in den Staub getreten hat, die Rechte und Normen angegriffen, die der Charta der Vereinten Nationen zu Grunde liegen. 

 

Olga Zinoviev,

Witwe eines Kriegsveteranen des Großen vaterländischen Krieges 1941-1945

Leiterin des Zinoviev’s legacy

 

Moskau, 1.Juni 2014

РУССКИЙ

Ольга Зиновьева: Обращение к Нобелевскому комитету

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Olga Zinoviev: An Appeal to the Nobel Committee

DEUTSCH

Olga Zinoviev: Aufruf an das Nobelpreiskomitée

FRANÇAIS 

Olga Zinoviev: Appel au Comité du Prix Nobel